Welche Risiken bedrohen Ihr Projekt?
Mit Feedback-Runden können Sie folgendes erreichen:
- Das Projekt jederzeit abbrechen, um Terminengpässe und Kostenüberschreitungen zu vermeiden.
- Technische Risiken bewerten, um Ihre Infrastruktur anzupassen.
- Inhalte für ein Kunden-Release definieren, um Risiken in Bezug auf mögliche Mängel, Kosten-, Terminüberschreitungen oder in Bezug auf den inhaltlichen Umfang eines Releases aufzufangen.
Vielleicht soll ein Projekt aufgesetzt werden, um ein neues Produkt zu entwickeln oder neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Oder Ihr Arbeitsumfeld ist aus Ihrer Sicht nicht ausreichend auf die zu erwartenden Risiken vorbereitet und Sie möchten etwas Neues versuchen.
Mit dem richtigen Projektlebenszyklus und der richtigen Herangehensweise wird Ihnen das Risikomanagement leichter von der Hand gehen. Wenn Sie Ihre Risiken bewerten und Feedback einholen, können Sie projektspezifisch entscheiden, welcher Ansatz am vielversprechendsten ist. Bleiben wir zunächst einmal bei den Releases.
Wie viele Releases möchten Sie einplanen?
Regelmäßige Produkt-Releases ermöglichen häufigere Feedback-Schleifen und bringen damit Vorteile in vielerlei Hinsicht:
- Wissen, dass das richtige Problem behandelt wird
- Vergewisserung, dass der Kunde die Lösung versteht
- Erkennen bislang unbekannter Abhängigkeiten
Es kann auch sein, dass Sie keinen ausgeklügelten Release-Zyklus benötigen, sondern Ihnen informelle Demos genügen, um alle Beteiligten auf den neuesten Stand zu bringen.
Alles hängt vom Problem ab, das Sie aktuell lösen möchten.
Welches Problem lösen Sie ?
Teams lösen zahlreiche Probleme.
Sie haben zum Beispiel ein bestimmtes Problem in einem früheren Patch gelöst, und diese Lösung soll nun in die Hauptversion integriert werden. Die Lösung wird für diese Codebasis jedoch anders aussehen. Sie wissen, welche Tests Sie durchführen müssen, kennen das Problem und wissen, wie die Lösung aussehen soll.
Es handelt sich dabei um ein deterministisches Problem. Das bedeutet, Sie kennen die Lösung bereits und müssen nur noch experimentieren, um sicherzugehen, dass die Lösung funktioniert.
Deterministische Probleme erfordern keinen agilen Ansatz
Was passiert, wenn Sie einen Fehler beheben müssen, der Ihnen entgangen ist. Solche Probleme sind komplexer und bringen oft Einschränkungen mit sich:
- Termindruck wegen Kundenunzufriedenheit
- Probleme bei der Einbettung der Lösung in die aktuelle Architektur
- Keine Insellösungen
- Weitere Produkteinschränkungen
Wenn Teams oder die einzelnen Teammitglieder ihre Lösungen präsentieren, ist das ein guter Weg, um gemeinsam zu lernen und das Problem mit ziemlicher Sicherheit zu lösen. Werden bei der Präsentation der Lösung sogar weitere Mitarbeiter involviert, so stärkt dies zudem das Vertrauen und fördert das gegenseitige Wissen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die meisten Probleme eher weniger deterministisch sind und daher auch ein recht hohes Maß an Kunden-Feedback erfordern, um vernünftige Lösungen herbeiführen zu können.
Lösungen nicht deterministischer Probleme erfordern mehr Feedback
Hier geht es insbesondere um folgende Arten von Feedback:
- Direktes Kunden-Feedback
- Internes Feedback, wie von Produktmanagern oder dem Product Owner
- Feedback von der Management-Ebene
Probleme entstehen immer dann, wenn das Management alles hier und jetzt und möglichst günstig und natürlich fehlerfrei erwartet. Wenn dann auch noch mehr Komplexität hinzukommt, haben Sie ein Projekt mit vielen unüberschaubaren Risiken.
Hier stellt sich nun die Frage nach der sinnvollen oder notwendigen Anzahl an Iterationen – und – wie viel Zeit geben Sie Ihrem Team für Lessons Learned.
Doch beachten Sie, dass Sie Ihre Prozesse nicht für jedes Projekt neu aufstellen müssen. Dennoch bietet es sich häufig an, agile Ansätze in Betracht zu ziehen.
Mit dem richtigen Feedback zum Ziel
Mit zunehmendem Risiko wächst die Notwendigkeit von Feedback. Dabei muss das Ziel von Feedback immer die Lieferung an den Kunden sein. Sollte eine gewünschte Lieferung und damit auch ein Feedback nicht möglich sein, empfiehlt sich Folgendes:
- Implementierung kleiner, stabiler Funktionalitäten
- Einplanung von Änderungsmöglichkeiten
- Verstärktes Testen der Anpassungen
Wenn Sie auf schnelles Feedback angewiesen sind, bietet sich in der Regel ein agiler Ansatz an.
Die Vorteile eines agilen Ansatzes
Ein agiler Ansatz bietet Ihnen erhebliche Vorteile in Form von kürzeren Feedback-Schleifen. Je kürzer die Abstände sind, desto einfacher ist es, den Projektfortschritt und die Risiken zu bewerten.
Zudem lässt sich festhalten, dass in den meisten Unternehmen eine agile Kultur auf Teamebene dem Unternehmen helfen kann, zu einer agileren Kultur im gesamten Unternehmen überzugehen. Dass jedoch auch die oberste Management-Ebene zu Agile übergeht, ist erfahrungsgemäß selten.
Das Problem liegt darin, dass durch den agilen Ansatz Verantwortung an die Teams abgegeben werden muss. Und eben diese „Demokratisierung“ ist für viele Führungskräfte eine wahre Herausforderung.
Allerdings gehört es zu den Hauptaufgaben des Managements, den Teams ein Umfeld zu schaffen, in dem Aufgaben möglichst effizient erledigt werden können.
Weitere Tipps zur Umsetzung des Agile-Ansatzes
Ein paar Ratschläge für die Wahl eines agilen Ansatzes:
- Beginnen Sie klein, nicht mit einem umfassenden Framework. Nehmen Sie sich als Team die Zeit (z. B. eine Woche lang, jeden Tag eine Stunde), um mehr über Agile zu lernen.
- Erstellen Sie ein Board, das mit dem gesamten Team geteilt wird. Nutzen Sie dazu am besten noch kein umfassendes Tool, da dies zunächst noch zu komplex sein könnte. Ihre Bedarfe werden sich dann nach und nach herauskristallisieren. Später können Sie dann zu einem entsprechenden Tool wechseln.
- Messen Sie die Dauer Ihrer Iterationen bzw. Länge Ihrer Sprints. So werden Sie Engpässe und Verzögerungen feststellen können, die Sie beim nächsten Mal ggf. verhindern können. Sie werden wahrscheinlich noch mehr Messgrößen benötigen, doch das ist ein guter Anfang.
- Hinterfragen Sie stets Ihr Verfahren und suchen Sie gezielt nach Verbesserungsmöglichkeiten.
Jede agile Transformation ist natürlich absolut unternehmensspezifisch, dennoch lassen sich mit diesen Überlegungen und Tipps einige Hürden und Probleme aus dem Weg räumen.